Lisa Taddeo – Three Women / Drei Frauen

Für Sie gelesen von Nora Sonnleithner: „Was tut man als Bibliotheksassistentin in Corona-Krisen-Zeiten in Heimisolation? Lesen natürlich!“

Autor: Lisa Taddeo

Inhalt (Siehe Klappentext):

Alles, was Lina will, ist, dass sie jemand begehrt. Wie ist sie in diese Ehe geraten, mit zwei Kindern und einem Mann, der sie nicht einmal mehr auf den Mund küsst?
Alles, was Maggie will, ist, dass sie jemand versteht. Wie konnte sie sich auf ihren Lehrer einlassen? Und warum scheinen alle nicht ihn, sondern sie dafür zu hassen?
Alles, was Sloane will, ist, dass sie jemand bewundert. Wie ist sie zum Objekt der Begierde eines Mannes geworden, ihres Mannes, der nichts lieber tut, als ihr beim Sex mit anderen zuzuschauen?

Zur Autorin (siehe Klappentext):

Lisa Taddeo sorgt mit ihrem ersten Buch Three Women in der englischsprachigen Welt und darüber hinaus für Furore. Mit Erscheinen stieg Three Women direkt auf Platz 1 der Bestsellerlisten der New York Times und Sunday Times ein. Außerdem schreibt Lisa Taddeo popkulturelle Features für Esquire, New York, Elle, Observer und viele andere. Für ihre Storys wurde sie bereits zwei Mal, 2017 und 2019, mit dem Pushcart Prize ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Connecticut.

Was hat an dem Buch gefallen:

Es ist natürlich ein sehr modernes Buch. Aber die Frage ist doch, warum ist es das? Wahrscheinlich, weil es ein feministisches Buch ist, nur mit einer ganz anderen Herangehensweise. Alle drei Frauen sind Opfer, aber sehr „psychologische“ Opfer, wenn man so will. Und genau das macht die Geschichten so faszinierend, wie ich finde. Ich meine, das Verhalten der Frauen ist ganz fürchterlich, ekelhaft, erbärmlich, all das eben. Alle drei Frauen machen diese unglaublichen Sachen für die Männer, die sie lieben, gleichzeitig auch für sich selbst und man fragt sich „Wo bleibt denn ihr Stolz?“! Aber letztendlich sind sie Opfer und das spiegelt sich in ihrem nicht nachvollziehbarem Verhalten und Handeln wider.

Was hat nicht gefallen:

Der Inhalt hat mich schon fertig gemacht. Ich dachte zwischendurch z.B. auch bei mir: „Was für ein komisches Buch.“ Einfach wegen dieser Sehnsüchte, die die Frauen in eine derartige Abhängigkeit treiben, bzw. noch viel mehr wegen der Wurzeln, dem diese Sehnsüchte erst entspringen. Es ist schwierig es auszudrücken. Wobei genau das gelingt dem Buch als Gesamtwerk.

Welche Stelle ist besonders hängengeblieben:

Da gab es einige. Weil sie halt so schockierend waren. Im Großem und Ganzen hat mich aber die Geschichte von Maggie am meisten berührt und ich muss zugeben, dass ich ihre Geschichte (das Buch handelt von drei Frauen, die nichts miteinander zu tun haben und die Kapitel zu diesen Frauen wechseln sich ab) gleich fertiggelesen habe, also nicht Kapitel für Kapitel gelesen habe. Maggie ist im Gegensatz zu Sloane und Lina eigentlich noch ganz offensichtlich ein Opfer, immerhin ist sie eine ganz unerfahrene Jugendliche noch dazu aus schwierigen familiären Verhältnissen und kann es auf Grund dessen, ja nicht besser wissen. Dafür war das Ende ihrer Geschichte zumindest für mich persönlich umso aufwühlender. Ich möchte es so ausdrücken, hätte ich bei Lina ständig den Kopf schütteln müssen, denn mir war oft danach, so hätte ich wohl bei Maggie geweint.

Wem kann man das Buch empfehlen:

Ich würde sagen es ist ein Buch für Frauen, die feministische Bücher mögen und dadurch auch offen für düstere aber ehrliche Geschichten sind.

Weitere Informationen zu diesem Buch finden Sie unter anderem auch auf www.buchhandel.de

[Nora Sonnleithner]