Für Sie gelesen von Siegmund Pleier:
„Wieder einmal – eine weitere Variante von ‚Die Schrecken des Eises und der Finsternis‘ – ein erschütternder Bericht über einen der härtesten Überlebenskämpfe der Geschichte“
Was bringt Menschen dazu, all die Mühen und Gefahren und Qualen auf sich zu nehmen, in einer der unwirtlichsten und menschenfeindlichsten Gegenden, die man sich nur vorstellen kann, nur um einen imaginären Punkt auf einer noch ungezeichneten Landkarte zu erreichen? Diese Frage drängt sich beim Lesen dieser packenden Reisebeschreibung immer wieder auf. Und es scheint keine Antwort zu geben, außer die etwas unpräzise Feststellung, dass all die Abenteuerreisenden und Entdeckerpersönlichkeiten von einer Art Virus infiziert waren, von einer „unwiderstehlichen Sehnsucht“ – wie es im Untertitel von Hampton Sides‘ Buch heißt – die sie nicht mehr loslässt und all ihr Denken und Handeln bestimmt.
Ein vergleichbares Virus befällt vielleicht auch manchen Leser, der nicht mehr genug kriegen kann von all den großen Abenteuern, von Mungo Park und Shackleton, von Scott und Amundsen, Stanley und Livingstone, Payer und Weyprecht und und und … – zum Glück nur muss derjenige, der von diesem Lesevirus befallen ist, kein körperliches Leid erdulden und nur die Ungeduld zügeln, bis er ein neues Buch in Händen hält, das ähnlich grandios wie Hampton Sides‘ Polarfahrt ist.
[Siegmund Pleier]
Er galt als blinder Fleck, als Problem, als Ende der Welt und ewig ungelöstes Geheimnis: der Nordpol. Während andere rätselten und rechneten, schritt ein verrückter Zeitungsverleger auf der Jagd nach Sensationsgeschichten zur Tat. Er kaufte ein Schiff, erkor einen Kapitän und schickte im Juli 1879 dreiunddreißig Männer ins Eis – fest überzeugt von der Theorie eines offenen Polarmeeres. Doch nördlich der Beringstraße blieb die USS Jeannette im Packeis stecken. Was folgte, war einer der härtesten Überlebenskämpfe der Geschichte; meilenweite Märsche über das gefrorene Meer, Schneeblindheit, Erfrierungen, Stürme und Hunger brachten die Mannschaft an ihre physischen und mentalen Grenzen.
Mit erzählerischer Kraft und einem unvergleichlichen Gespür für Dramaturgie entfaltet Hampton Sides in seinem NYT-Bestseller die tragische Geschichte dieser großen, gescheiterten Polarexpedition und zeigt die fatalen Folgen falscher Hypothesen und den Wahnwitz menschlicher Ruhmsucht.
Hampton Sides, geboren 1962 in Memphis, Tennessee, studierte Geschichtswissenschaft an der Yale University. Er ist mehrfach ausgezeichneter Autor und Journalist und schreibt für Outside, The National Geographic Magazine, The New Yorker u.a.m. Mit seiner Frau und drei Söhnen lebt er in Santa Fe, New Mexico.
[Text und Cover: https://www.buchhandel.de/buch/Die-Polarfahrt-9783866482432 ]